
”Beim Erzählen von Geschichten erschließt sich mir selbst und den anderen das Leben; ich könnte ohne nicht existieren.
Ich schreibe Bücher, weil ich mit Worten Bilder heraufbeschwören will.“
Sein Weg
von Michael Töteberg
Bereits als Student der Germanistik und Publizistik veröffentlichte Jochen Brunow Filmkritiken, die sich nicht auf Geschmacksurteile beschränkten, sondern Struktur und Dramaturgie in den Blick nahmen. Für eine eingehendere Beschäftigung brauchte es mehr Raum und so gründete er mit anderen die legendäre Zeitschrift „Filme“. Das Schreiben über Filme führte ihn zum Schreiben für Filme.
Zusammen mit Rudolf Thome entstand das Drehbuch zu „Berlin Chamissoplatz“, anschließend entwickelte er allein das Skript zu „System ohne Schatten“, das wieder Thome inszenierte. Nachdem er an dem neuseeländischen Kinofilm „Te Rua“ von Barry Barclay mitgeschrieben hatte, recherchierte er für das mehrteilige Radiofeature „Von der Seele des Waldes“ die Kultur und Musik der Maori. Sein Interesse an fremden eingeborenen Kulturen war geweckt und führte ihn nach Hawaii zu einer Recherche über die Royal Hawaiian Band, „Echoes of Paradise“.
In Simbabwe beschäftigte er sich mit der Kultur der Shona für das Drehbuch „African Princess“. Er zeichnet in „Global Jukebox“ die migrantische Musik der Stadt New York auf oder folgte in „City Lights“ den Spuren der Beat-Generation in San Franzisco. Als er sich in Sardinien niederließ, schrieb und produzierte er eine Reihe von Rundfunk-Essays über die archaische Kultur der Sarden und entwarf mit „Forever Young“ ein Drehbuch über die sardische „blue zone“. Welthaltigkeit ist es, die auch seinen Drehbüchern für das Fernsehen eingeschrieben ist.
Nachdem er für zehn Jahre die Drehbuchakademie der Film- und Fernsehakademie Berlin geleitet und von 2007 bis 2016 den Film- und Drehbuchalmanach Scenario herausgebracht hatte, wandte sich Jochen Brunow dem Romanschreiben zu. Er plant unter dem Titel „Im Dickicht der Zeit“ eine Trilogie über einen ehemaligen Berliner Kriminalrat, der sich auf sein Anwesen in Sardinien zurückgezogen hat und in der archaischen Landschaft der Insel von seiner Vergangenheit eingeholt wird.

Ex-Polizist Gerhard Beckmann taucht ein in die sardische Kulturlandschaft und kämpft mit den Gespenstern der Vergangenheit.
»Zwischen dem Haifischbecken Berlin und der vermeintlichen Idylle Sardiniens. Brunow erzählt gekonnt davon, dass es in unserer Welt keine unschuldigen Gegenden mehr gibt.« Thomas Wörtche
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